Mönche
Die wahren Buddhisten sind die Mönche. Sie sind der Kern der buddhistischen Lehre.
Ihre ganze Energie und Zeit verwenden Mönche damit, zu studieren und zu meditieren. Mönche
sind weltlichem Besitz gegenüber gleichgültig. Alles, was sie brauchen, müssen sie sich durch
betteln erwerben. Der Mönch in Bhutan braucht allerdings nicht nach Almosen zu betteln. Er
bleibt bis zum Ende seines Studiums im Kloster. (Dzong) Etwa 6.000 Mönche leben zur Zeit in
Klostergemeinschaften, die staatlich subventioniert werden.
Die Ausbildung ist lang und streng. Mit 5 Jahren kann ein Kind ins Kloster eintreten und zum
Novizen ordiniert werden. Den Herkunftsfamilien verschafft dies ein hohes Ansehen, da die
Schüler eine gute Ausbildung erhalten und für die Zukunft gesorgt ist.
Will ein Mönch später selbst eine Familie gründen, muß er sich von seinem Gelübde “loskaufen”.
Im Laufe der Jahre legen die ordinierten Mönche verschiedene Gelübde ab und steigen so vom
Novizen bis zum vollordinierten Mönch auf.
Das Zusammenleben regelt sich in einer hirarischen Struktur. Es gilt der Respekt vor älteren
Mönchen und Widerspruch ist tabu. Regelverstöße ahnden Disziplinmönche. Freunschaften im
Kloster werden sehr gepflegt.
Beim Studium der Mönche geht es um heilige Ritualtexte (Tantras) und Lehren Buddhas (Sutras)
Bücher sind heilig und werden mit Respekt behandelt.
Neben Zeremonien wie Hochzeiten, Geburten oder Todesfällen gehört die der Bestattung zur
wichtigsten Zeremonie. An der Seite der Menschen vollziehen Mönche die notwendigen Riten, für
das Hinübergleiten des Toten in ein anderes Leben. Mitunter kann das 49 Tage dauern.
Mönche segnen auch Reiseantritte, Beförderungen, Geschäftseinweihungen oder Renovierungen
religiöser Monumente.
Laienmönche sind ordinierte Mönche, die einen weltlichen Beruf und Familie haben. Auch sie
dürfen, wegen ihrer erhaltenen Ausbildung bestimmte Zeremonien abhalten.
Nach dem Studium haben die Mönche die drei “Geistesgifte” überwunden: Ungewißheit, Haß
und Begierde. Sie machen sich danach in der menschlichen Gemeinschaft dienstbar oder ziehen
sich in die Einsamkeit zurück und meditieren bis an ihr Lebensende. Das ist auch beim
tantrischen Buddhismus in Bhutan so.
Nonnen spielen in Bhutan nur eine untergeordnete Rolle, da sie zu hoher spiritueller
Verwirklichung unfähig seien.
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