über das Tshechu-Fest
Die Feste im Land des Donnerdrachen sind fröhlicher Ausdruck der uralten buddhistischen Kultur
Bhutans. Alle Distrikte ehren damit Guru Rinpoche, den Heiligen, der im 8.
Jahrhundert den Buddhismus ins Land brachte. Tshechus werden an
gesegneten Tagen und Monaten des buddhistischen Kalenders begangen,
können bis zu 4 Tage dauern und bieten stets eine Reihe von exakt
choreografierten, rituellen Maskentänzen.
Gleichzeitig sind die Feste soziale Ereignisse und bringen Freunde
und Familien zusammen. Jeder putzt sich heraus und kleidet sich in feine
Kostüme; Damen legen Schmuck aus Edelkorallen und Türkis an.
Picknicke werden in traditionelle Bambuskörbe gepackt, denn jeder
bleibt von morgens bis abends auf den Festen, die normalerweise
im örtlichen Dzong (Klosterburg) stattfinden.
Hinter den Kulissen bereiten sich die Mönche schon im Voraus durch
intensive Meditation und Gebete für die Festlichkeiten vor. Sie vollführen
spezielle Maskentänze, die erleuchtete Wesen aus der Vergangenheit
darstellen: die Bhutaner glauben, dass das Miterleben der mystischen
Tänze unentbehrlich ist für das Erreichen von Erleuchtung. Jeder
Bhutaner versucht wenigstens einmal im Leben an einem Fest
teilzunehmen, und für viele sind die Tshechus ein wichtiges jährliches
Ereignis - die Tänze spenden den Betrachtern nämlich auch Seegen. Neben den Mönchen
nehmen auch Laientänzer teil.
Die Tshechus sind eine farbenfrohe Form von Überlieferung von Traditionen,
von gelebter Geschichte, durch die die Bhutaner Werte, Legenden und
Glaubensvorstellungen weiterreichen. Viele der Feste gipfeln in der
Ausstellung eines immensen Seiden-Thangkhas (Gemälde), auf dem
Padmasambava oder eine andere wichtige buddhistische Gottheit
abgebildet sind.
Tiefer Glaube und die Hingabe des Volkes verwandeln diese Feste zu
etwas ganz Besonderem. Gleichzeitig bieten Sie die einmalige Chance,
zusammen mit Hunderten oder gar Tausenden von Bhutanern an einem
außergewöhnlichen und stimmungsvollen Ereignis teilzunehmen, das öfters
etwas von einem Karneval hat.
Der Tshechu in Paro ist ein sehr beliebtes Fest, das im Frühjahr stattfindet.
Eines der größten Feste Bhutans ist der Tshechu von Thimphu, der vier Tage lang Tausende
von Besuchern mit Tänzen und Gebeten in Bann hält. Besucher, die eine intimere Erfahrung
machen möchten, sollten einen Tshechu in einem kleineren Distrikt aufsuchen - diese sind nicht
so überfüllt und bieten eine entspanntere Atmosphäre. Bei den Festen in kleineren Dörfern
kommen Sie am ehesten mit der Seele Bhutans in Berührung.
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